Lüneburg, 02.08.2023.
Die Landeskrankenhilfe (LKH) hat ein großes Zukunftsprogramm geschnürt: Neben der strategischen Neuausrichtung investiert der private Krankenversicherer verstärkt in Digitalisierung und Modernisierung. Von den Investitionen bleiben die Versicherten unbelastet – dank der soliden finanziellen Basis der LKH.
Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die verdienten Bruttobeiträge 895,9 Mio. EUR, wobei die Beiträge aus der Krankenvollversicherung den größten Anteil daran ausmachten. Ein deutlicher Anstieg war bei den Leistungen für Versicherungsfälle und Regulierungen zu verzeichnen, die sich auf insgesamt 711,2 Mio. EUR (Vorjahr: 647) beliefen. Das Unternehmen führte der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) 38,7 Mio. EUR zu. Die RfB-Quote betrug 68,4 % – das ist weit über dem Branchendurchschnitt (2021: 35,59 %).
Bei den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb arbeitete die LKH mit einer Gesamtkostenquote von 3 % weiter besonders kostenbewusst und blieb deutlich unter dem Durchschnitt im Markt, der in 2021 bei ca. 8,6 % lag. Die Verwaltungsaufwendungen für den Versicherungsbetrieb beliefen sich bei der LKH auf 1,9 % der verdienten Bruttobeiträge.
Nach Abzug der Aufwendungen für Schäden und Kosten von den Bruttobeiträgen verblieb ein versicherungsgeschäftliches Ergebnis in Höhe von 126,4 Mio. EUR (Vorjahr: 176,4). Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote belief sich auf 14,1 % (Vorjahr: 19,9 %).
Inflation und schnelle Zinswende beeinflussen Kapitalanlage
In der Kapitalanlage wuchs das Anlagevolumen auf 8.584,6 Mio. EUR. Insbesondere durch die hohe Inflation und die sehr schnelle Zinswende haben sich im Berichtsjahr die Rahmenbedingungen stark verändert, woraus ein Rückgang der Zeitwerte der Kapitalanlagen resultierte. Das führte zu höheren Abschreibungen, die das Kapitalanlageergebnis in 2022 belastet haben.
Zukunftsprogramm aus Gewinnrücklage finanziert
Investitionen in ein umfassendes Zukunftsprogramm haben das sonstige Ergebnis außerdem maßgeblich beeinflusst. Finanziert wurden die Investitionen des Zukunftsprogramms aus Entnahmen aus den Gewinnrücklagen, so dass das Eigenkapital auf 460,6 Mio. EUR (Vorjahr: 480,5) zurückging. Mit einer Eigenkapitalquote von 51,4 % liegt die LKH dennoch weit über dem Markt (2021: 16,33 %).
Das Projekt „Fokus Gesundsein“ gehört zum Zukunftsprogramm und umfasst die strategische Neuausrichtung der LKH. „Mit Fokus Gesundsein legen wir den Schwerpunkt auf Wachstumsfelder und verzeichnen damit erste Erfolge“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Matthias Brake. „Unsere Zahnzusatzversicherung LKH-ZahnUpgrade ist ein Beispiel dafür, dass die LKH wieder mit ausgezeichneten Versicherungstarifen und Vertriebskonzepten am Markt punkten will.“
Das Projekt „Transformation Lifestream“ umfasst die Digitalisierung und Modernisierung der Anwendungssysteme. „Ziel des Projektes ist, durch digitale innovative Lösungen für unsere Kunden und Vertriebspartner einen besonderen Nutzen zu schaffen“, ergänzt Pavel Berkovitch, der als Vorstandsmitglied bei der LKH für das Ressort „Digitalisierung und Querschnitt“ verantwortlich ist. Auch hier sind mit neuen digitalen Antragsstrecken erste Erfolge sichtbar.
Landeskrankenhilfe V.V.a.G. (LKH)
Die Landeskrankenhilfe (LKH) ist eine private Krankenversicherung, für die in der Hauptverwaltung Lüneburg und an weiteren Standorten rund 450 Mitarbeitende tätig sind. Nahezu 330.000 Kunden vertrauen dem Unternehmen und nehmen Leistungen der privaten Krankenversicherung, Pflegeversicherung oder Zusatzversicherung für gesetzlich versicherte Personen in Anspruch.