Ist es nur eine Erkältung oder steckt Corona dahinter? Diese Frage ist berechtigt, wenn Erkältungssymptome auftreten. Und vorsichtshalber wird dann lieber ein Anti-Corona-Test gemacht. Aber wer zahlt den Test und welche Voraussetzungen gelten dafür? Wir geben einen Überblick.
Bei der Versorgung von Privatpatienten gelten bestimmte Regelungen für die Kostenübernahme des Corona-Tests. Patientinnen und Patienten mit Symptomen sollten zum Arzt gehen und sich dort testen lassen. Denn wenn ein Test ärztlich angeordnet wird und bei einem Privatversicherten Krankheitssymptome vorliegen, handelt es sich um einen Versicherungsfall, der nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet wird. Natürlich erstattet auch die LKH die Kosten für einen Corona-Test, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind.
Gut zu wissen: Bei einer Freitestung nach einer Corona-Erkrankung werden die Kosten vom Gesundheitsfonds übernommen. Hier liegen die Voraussetzungen für die Kostenübernahme der Privaten Krankenversicherung nicht vor, da dann in der Regel keine Krankheitssymptome mehr bestehen.
Bestimmte Personengruppen haben Anspruch auf kostenlose Bürgertests:
- Kinder bis 5 Jahre
- Schwangere im ersten Trimester
- Krankenhaus- und Pflegeheimbesucher
- Haushaltsangehörige von Infizierten
- Bewohner von Einrichtungen der Eingliederungshilfe
- Menschen, die sich nicht impfen lassen können
- Menschen mit Behinderungen, die Leistungen nach §29 SGB IX erhalten und Personen, die bei diesen nach §29 SGB IX beschäftigt sind
- pflegende Angehörige und weitere Pflegepersonen im Sinne des §19 Satz 1 SGB XI
Nicht vergessen: Sie gehören zu einer dieser Personengruppen? Dann legen Sie am Ort der Testung einen entsprechenden Nachweis wie Ausweis, Mutterpass, Bescheinigung oder Attest vor.
Einen Bürgertest gegen 3 Euro Eigenbeteiligung erhalten Bürgerinnen und Bürger
- vor Risikoexposition: Das gilt zum Beispiel vor Besuchen von Veranstaltungen in Innenräumen, Konzerten, Theaterbesuchen etc.
- wenn sie am Tag der Testung Kontakt zu Personen haben werden, die ein hohes Risiko haben, schwer an COVID-19 zu erkranken (Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit Behinderung oder Vorerkrankungen).
- für den Fall, dass die Corona-Warn-App eine rote Warnung zeigt.
Grundsätzlich sind Corona-Tests wichtig, um Infektionsfälle möglichst schnell zu entdecken und Betroffene isolieren zu können. Dadurch werden weitere Ansteckungen verhindert. Trotzdem ist es ratsam, sich weiterhin an die allgemeinen Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu halten. Denn ein negativer Test ist nur eine Momentaufnahme.
Bitte beachten Sie, dass die Nationale Coronavirus-Teststrategie der Bundesregierung laufend an die aktuellen Pandemiebedingungen angepasst wird. Den aktuellen Stand der Coronavirus-Testverordnung finden Sie hier.